Donnerstag, 30. Mai 2013

sechzehnte woche

mittwoch, 15. mai     

Um drei Uhr morgens wachte ich in unbequemer Sitzposition wieder auf. Wir standen erneut. Leute drängelten sich am Ausgang. Nicht schon wieder, dachte ich mir. Aber zu meiner Verwunderung waren wir bereits in La Paz angekommen. Nur in einem völlig anderen Viertel. Der Busfahrer war wohl etwas schneller gefahren und machte nun auch beim aussteigen Druck. Wir suchten hastig unser Zeug zusammen und stellten es auf die Straße. Fehlte etwas? Der Geldbeutel meines Freundes war nicht mehr da. Wahrscheinlich war er aus der lockeren Hosentasche gefallen. Nun war er unauffindbar. Wir suchten überall. Hektik. Wir mussten raus, der Bus warf die Motoren an. Dann erfuhren wir, dass wir doch noch am Busterminal halten würden. Schnell holten wir das Gepäck wieder in den Bus und suchten weiter. Unsere bolivianischen Mitreisenden wollten beim Suchen nicht helfen, selbst aufzustehen, um unter ihren Sitzen nachschauen zu können, war ihnen schon lästig.
Unter Hochdruck suchten wir weiter, der Geldbeutel war wohl einfach verschwunden. Jetzt waren wir wirklich angekommen und mussten endgültig aussteigen. Auch die letzten suchenden Blicke konnten ihn nicht ausmachen. Wir gaben auf. Eine andere Touristin vermisste ihr TabletPC, welches sich ebenfalls während der Fahrt in Luft aufgelöst hatte. Das hatte ich hier noch nie erlebt. Die Antigringostimmung war stark umgeschlagen, wir waren sogar beklaut worden. Eine Person hatte wohl die Gunst der Stunde genutzt und freute sich nun der neuen Güter, die man wohl nächsten Donnerstag in El Alto auf dem Markt erwerben konnte, Urlaubsbilder inklusive. Sonst hatte ich alle Bolivianer stets als hilfsbereite und freundliche Menschen erlebt. Wir nahmen ein Taxi zu seiner Wohnung, wo ich noch zwei Stunden pennte. Ich nahm einen Bus nachhause, wo eine nette Dame in mir und meinem Riesenrucksack einen Touristen erkannte und mir hilfreiche Tipps für La Paz gab. Da war sie wieder die mir bekannte bolivianische Gastfreundlichkeit, die ich schon verloren geglaubt hatte wieder. Zuhause angekommen duschte ich den Stress und Staub der Fahrt weg und kehrte zum Zeit absitzen im Büro wieder ins Zentrum zurück.

donnerstag, 16. mai

Die Tage im Urwald hatte ich wohl nichts verpasst und im Projekt hatte sich wohl auch nichts verändert. Langweiliges Warten stand auf dem Programm.

freitag, 17. mai

Heute trafen wir uns in El Alto um in einer Schule die Lehrer für unser Projekt zu gewinnen. Die Lehrer trudelten nacheinander ein, selbst als der Powerpointvortrag schon weit fortgeschritten war, öffnete sich immer wieder die Tür und wir verdoppelten uns. Bei einer Fragerunde, bei der erst wir Fragen stellten und dann die Lehrer selbst, fiel auf, wie ungebildet in Sachen Natur so mancher Lehrkörper doch war. Nach eineinhalb Stunden war mein Arbeitstag schon wieder beendet und der andere Freiwillige und ich begaben uns auf Pflanzensuche für unsere Terrasse. Beim Ausgraben in verlassenen Grünstreifen wurden wir so einige Male von Passanten begutachtet und ob unserer Aktivität befragt. Spitzhacke und Handschaufel wurden dann schnell versteckt und die Aussicht über La Paz genießen wurde als Ausrede gegeben. Danach wurden wir noch seltsamer betrachtet.

samstag, 18. mai

Vor diesen Tag hatte ich schon seit Wochen Angst. Die Einladung zum Straßenfest in El Alto mit meinen Arbeitskollegen. Nicht die etwas gefährlichere Oberstadt oder meine Zusage beim Kostümtanzen waren hierfür der Grund. Nein, der Alkohol der wie bei jedem Fest in Strömen fließen würde und zudem ich bei jeder Gelegenheit als einziger Gringo eingeladen würde, machten mir Sorgen.
Es ging gleich gut los. Um 1030 traf ich mich mit einem Arbeitskollegen, der mich im Auto zum Fest mitnehmen würde. Seit Auftreten machte mir nicht gerade Mut, dass der Saufgelage vielleicht doch mit Mineralwasser abgehalten werden würde. Aus der Arbeit kannte ich ihn im Anzug und stets gut gekämmt und so erkannte ich ihn fast nicht, als er mich etwas verkatert und unausgeschlafen im Schlabberlook zu seinem Auto winkte. Wie geht’s? Ganz gut und selbst? Ich bin besoffen… nein Spaß, war seine Antwort. Na toll. Um zwölf sollten wir oben ankommen um das Kostüm anzupassen und einige Tanzschritte zu üben. Anstatt direkt aufzubrechen fuhren wir noch zu Besuch bei seinem Freund vorbei. Dort angekommen wurde ich direkt auf ein Bier eingeladen und es war noch nicht mal elf. Als wir am Straßenrand vor seinem Haus die erste Flasche geleert hatten, lud er uns ein einzutreten. Mit weiterem Bier in der Hand stellte er mir voller Stolz seine Werkstatt vor. Alle Werkbänke waren aus dem europäischen Ausland nach Südamerika importiert wurden und als sie dort nicht mehr gebraucht wurden, hatte er sich ihrer angenommen, sie repariert, ergänzt und wieder einsatzfähig gemacht. Zurzeit stellt er Stromkastentüren aus Metall her und versucht einigen Lernwilligen Grundkenntnisse in der Mechanik und im Maschinenbau zu vermitteln. Eine sehr lobenswerte Aufgabe, da ein bolivianisches Ausbildungssystem komplett fehlt. Bei weiteren Flaschen Bier redeten wir weiter über Ausbildung und Bolivien im Allgemeinen und meine Fragen, warum wir um eins noch nicht losgefahren waren, wurden kräftig ignoriert. Es war sehr nett und gemütlich und auch die Frequenz der Klogänge nahm zu. Als wir dann zu dritt die zwölfte 0,5l-Flasche geleert hatten war es bereits zwei Uhr. Ich hatte nicht zu viel erwartet. Noch bevor ich überhaupt in El Alto angekommen war, hatte ich bereits 2l Bier getankt, die ich Gottseidank nur in der Blase spürte.
Auf der Fahrt nach oben, wurden wir von jedem noch so alten Fahrzeug überholt und wegen unserer Schlangenlinien angehupt. Mir war echt nicht geheuer. Mein Kollege, der mich sicher zum Fest fahren wollte, waren die paar Gläser Gerstensaft nicht nur in seiner Fahrweise anzumerken. Ich dachte mir nichts weiter dabei, ich war ja in Bolivien. Der vorzeitige Höhepunkt war das Anhalten am Straßenrand auf der steilansteigenden Autobahn um sich zu erleichtern. An der Mautstation hatte man wohl mitbekommen, dass ein nicht ganz zuzurechnendes Fahrzeug unterwegs war, mein Kollege musste aussteigen und ein Polizist stieg ein und fuhr das Auto 100m weiter, um am Straßenrand zu halten.
Nach einer halben Stunde und einiger Diskussion hatte mein Kollege seinen Führerschein wieder. Was wohl in Deutschland bei so offensichtlicher Trunkenheit passiert wäre? Vielleicht hatte die Polizei auch einfach nur Mitleid mit dem armen Gringo gehabt, der zusätzlich im Auto saß.
Es war nun drei Uhr, aber anstatt direkt zum Fest zu fahren, wollte er mir erst noch sein Haus zeigen. Enten, Hühner, mehrere Hunde und ein grüner Papagei tümmelten sich im Innenhof eines kleinen Wohnhauses. Ich fühlte mich wie auf einem Miniaturbauernhof. Typische bolivianische Unordnung herrschte in allen Zimmern, trotzdem war es ein fröhlicher Ort. Stolz erzählte er mir von seinen Tieren und seinen Kindern, für die er jeden Tag in 2 Jobs arbeitete, kochte, zur Schule brachte und einen kleinen Getränkeeckladen betrieb. Ein weiteres normales bolivianisches Alltagsleben, das ich kennen lernen durfte. Eine weitere Person, die vor lauter Arbeiten kaum schläft, nur um das wichtigste für seine Familie erwirtschaften zu können.
Um 1630 also nur viereinhalb Stunden später waren wir tatsächlich am Fest angekommen. Die Verspätung war wohl überhaupt kein Problem gewesen. Man überreichte mir das Tanzkostüm und die dazupassenden Schuhe, die mir nicht passten. Obwohl ich fünfmal nach meiner Schuhgröße gefragt worden war, standen nun ein Paar 41er bereit. Sie fielen größer aus, sagte man mir. Nicht jammern dachte ich mir, denn bei GNTM hatte ich gelernt, dass man selbst bei großen Modenschauen in zu engem Schuhwerk über den Catwalk laufen muss. Mein Catwalk war die hiesige Schotterstraße die zum kargen Haupttanzplatz führte. Nach einer Flasche Begrüßungsbier zog ich zum Startpunkt los. Um auf Temperaturen zu kommen, wurde auch hier jedem Tänzer 2 Flaschen Bier in die Hand gedrückt, die man mit seiner Gruppe teilte. Da aber jedes Gruppenmitglied diese Flaschen erhalten hatte, kam man am Ende wieder in den Genuss eines Liters Bier. Natürlich wurde ich von allen beobachtet und ein angetrunkener Bürger/ oder Stadtviertelmeister schüttelte mir die Hand, Autos, die vorbei fuhren hupten, lachten und jubelten mir zu. Zusätzlich zum Gruppenbier luden mich weitere Herrschaften zu einem kleinen Umtrunk ein. Seltsamerweise spürte ich immer noch nichts vom Alkohol, nur dass das ganze Bier wohl recht nährhaltig war. Trotz ausgebliebenen Mittagsessen verspürte ich noch keinen Hunger.
Es wurde kälter, zum Glück hatte ich mich warm eingepackt und der Alkohol half wohl zusätzlich beim Wärmen.
In einem traditionell denkenden und spärlichen Stadtteil war ich also Teil eines faschingsähnlichen Gruppentanzzuges. Die Prozession ging los. Der Blaskapelle und ihren Tönen hörte man den Bierkonsum deutlich an. Am Ende meiner Gruppe versuchte ich schnell die schwerfälligen Tanzschritte der Morenada nachzuahmen.
Die Morenanda ist ein beliebter bolivianischer Festivitätentanz. Man streitet sich zwar über ihre Ursprünge, ist sich aber einig, dass sie eine Mischung aus indigenen Tänzen und afro-bolivianischen Elementen ist. Es scheint als würden in ihr die schwerfälligen Bewegungen der ausgelaugten schwarzen Minenarbeiter nachgeahmt werden und ist somit eher Klagelied als Freudentanz. Wie wichtig meinen Mittänzern die ursprüngliche Bedeutung des Tanzes ist, ist mir nicht bekannt.
Alle 20min gab es eine Pause in der weiteres Bier getrunken wurde und es die Möglichkeit gab, Fotos zu machen. Komischerweise war ich nicht unentdeckt geblieben und ich kam mir tatsächlich wie auf dem Catwalk vor. Von allen Seiten kamen Personen und schossen Fotos von mir. In den Pausen musste ich rund hundertmal mit meist weiblichen Fotopartnern in eine Kamera grinsen. Der Fotograf, der die Bilder direkt ausdruckte und verkaufte, machte wohl ein gutes Geschäft und ich hätte ihn fast um eine Gewinnteilhabe gebeten. Nach jedem Foto wurde auf das Foto angestoßen.
Zum Glück gibt es beim Biertrinken zwei bolivianische Rituale, die den Konsum einschränken können ohne unhöflich zu sein. Statt wie in Deutschland waagrecht einzuschenken um einer übermäßigen Schaumentwicklung entgegen zu wirken, tut man hier genau das Gegenteil. Beim traditionellen Senkrechteinschenken entsteht viel Schaum. Je mehr Schaum der Becher enthält, desto mehr Glück wird man im Leben haben. Aller Schaum, der über dem Becherrand steht wird mit der Hand abgeschöpft und in die Hosentasche gesteckt. Der Glaube besagt, dass der mit der höchsten Schaumkrone sein Geld am Besten wird vermehren können.
Der zweite Brauch ist die Gabe an Pachamama – Mutter Erde. Die Ayamaras sehen sich als Nachkommen der heiligen Mutter Erde – Pachamama, in der sie nach dem Tod zurückkehren. Um ihr und all ihren Ahnen Respekt zu erweisen und eine Freude zu tun, werden ihr immer wieder Opfergaben zu Teil. Bei Festivitäten gilt der erste und der letzte Schluck immer Mutter Erde. Man ist sich bewusst, woher man kommt und lässt Pachamama auch gerne an den überirdenen Freuden Teil haben.
Gerade in El Alto, wo ich mich in einer traditionell denkenden Gesellschaft befand, wird diesen alten Bräuchen noch viel Beachtung geschenkt. Doch selbst bei meiner Gastfamilie kann man diese Bräuche, zu denen weit mehr als Bierrituale gehören, immer noch beobachten.
Ich schenkte also mit der Zeit großzügig Glücksschaum aus und zeigte mich Pachamama sehr gütig. Mein Überleben war gesichert. Es wurde langsam weiter gezogen. Um unterwegs nicht zu verdursten wurden kleine Gläschen mit leuchtend gefärbtem Alkohol gereicht. Es war mittlerweile dunkel und noch kälter geworden. Der Einmarsch auf den Hauptplatz stand bevor. Ich sollte als Erster und Aushängeschild der Gruppe einlaufen, nett winken, gute Miene machen und das ganze ohne Maske. So konnte auch jeder sehen, dass dieser große Gringo, ein Freund der Gruppe war. So gab ich mir Mühe alles umzusetzen. Die Zuschauer starrten mich ungläubig an, aber das war mir egal. Nach ein paar Minuten Tanzeinlage vor schräger Musik war mein Auftritt vorbei. Die Festivitäten für heute auch, was mich wunderte. Vielleicht war es einfach zu kalt geworden.
Ich fuhr mit meinen Kollegen zu dessen Wohnung, wo wir uns bei Tee [zum Glück ohne Schuss] mit seiner Frau und Kindern über Bolivien und Deutschland unterhielten. Anschließend fuhr ich mit den öffentlichen Transportmitteln eineinhalb Stunden in den allen Belangen entgegengesetzten Stadtteil, wo ich wohne. Gegen 1130 war ich wieder zuhause, aß erstmals an diesem Tag etwas und legte mich dann schlafen. Zwar war ich nicht besoffen geworden, so wie ich das befürchtet hatte, aber Bier hatte ich für die nächsten Wochen genug gesehen. Beim Hinlegen spürte ich die über den Tag getankten Getränke. Etwas über 6 effektiv getrunkene Liter hatte ich gezählt, dazu kamen ein paar Schnäpse und ca. ein Liter für Pachamama. Gute Nacht.

sonntag, 19. mai

Heute schlief ich aus. Aus dem Besuch bei der großen Tanzveranstaltung in La Paz, auf dem auch meine Gastgeschwister tanzen würden, wurde leider nichts. Da meine Gastmutter und –oma aus mangelnden Parkmöglichkeiten und einsetzenden Regenschauern keine Chance sahen, dort einen schönen Nachmittag zu verbringen.

montag, 20. mai

In der Arbeit hieß es wieder Smalltalken und Zeit absitzen. Nachmittags ging es nachhause und als ich dachte der Tag sei schon vorbei, wurde ich in einen Loriotsketch versetzt.
Niklas, komm doch mal runter hieß es um 2000. Auf dem fast unbenutzten Sofa saßen schön aufgereiht mein Gastvater, -mutter und –bruder. Alle hatten die Haare schön und waren relativ gekleidet. Ich hatte schon mein abendliches Sportoutfit an und kam mir Fehl am Platz vor.
Es begann die beste Staubsaugervorführshow die ich bis jetzt erleben durfte. Zwei junge Studenten stellten mit auswendig gelernten Text und charmanten, schleimigen Auftreten den RAINBOW 2000 vor. Kein Staubsauger, nein ein Gesundheits- und Allzweckblaswunder wurde uns angeboten, der mit dem richtigen Aufsatz perfekt beim Haaretrocknen helfen würde. Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur Blasen kann. Zwischenzeitlich konnte ich mich vor lauter Ähnlichkeit zum berühmten Loriotsketch kaum auf dem Sofa halten. Die komödiantische Vorführung konnte von den anderen natürlich nicht verstanden werden, weshalb ich so manchen komischen Blick erntete. Nachdem jeder einmal Probe gesaugt hatte, aufgesetztes Lachen wegen eines Verläuferwitzes ertönt war, die Schädlichkeit aller Milben und toxischer Pilze, die sich überall im Haus eingenistet hatten, bis zum Erbrechen wiederholt worden waren und über die sagenhafte Saugfähigkeit gestaunt worden war, kam es zum Verkaufsgespräch. Erst wurde vorgerechnet, dass in der 40jährigen Lebensspanne, der neuen Wundermaschine, die beim Saugen angenehme Düfte nach Wunsch versprühte, US$300.000 eingespart würden. Dann wurden schmeichelnde Komplimente an das schöne Haus und dessen Eigentümer verteilt. Endlich wurde der Preis des RAINBOW 2000 genannt.

                                   US$     2400                für einen RAINBOW 2000

Für einen Staubsauger? Die Vorführung war zwar beeindruckend gewesen, aber en serio? Viele 7köpfige bolivianische Familien müssen mit weniger Budget für ein ganzes Jahr auskommen… Allein die Frechheit ein solches Produkt in diesem Land anzubieten schockte mich. Wie ich schon häufig gemerkt hatte, scheint es hier Leute zu geben, die bereit sind dies auszugeben. Ich war schockiert. Auch meiner Gastfamilie war das Konsumgrinsen aus dem Gesicht verschwunden. Sie hatten sich schon fröhlich saugend durch ein absolut sauberes und keimfreies Haus schweben sehen. Der Preis war selbst ihnen zu viel. Die vorher so freundlichen Vorzeigeschwiegersöhne waren auf einmal gar nicht mehr freundlich. Das müsse man sich doch leisten können, die Gesundheit der Familie sei schließlich unbezahlbar, appellierten sie an den Stolz meines Gastvaters. In seinem Kopf ratterte es. Eine Dreistheit so ein Produkt zu verkaufen. Ratenzahlung gehe nicht, aber wer hätte das auch nötig. Gerade dieses Selbstbewusstsein etwas Besseres zu sein, für die Geld keine Rolle spielt, wurde gezielt angegriffen. Ekelhaft. Natürlich hatten die beiden Studis Provisions- und Verkaufsdruck, doch man hat immer eine Wahl für welche Firma man arbeitet, zumal beide nicht auf dieses Geld angewiesen wären. Ich war angewidert aber dennoch gespannt, wie das lange Hin- und Her über Preise und Bonusgaben wohl enden würden, weshalb ich noch auf dem Sofa sitzen blieb. Letztendlich einigte man sich auf eine Galgenfrist bis morgen Mittag, in der geklärt werden sollte, wie man die Ratenzahlung hinbekommen könne. Um 1130 hatte der Spuk sein Ende und ich hatte ein neues Erlebnis der Oberschichtenprobleme, oder zumindest der Gerne-dazu-gehören-woller im ärmsten Land Südamerikas erlebt.

dienstag, 21. mai


Ein langweiliger Tag, an dem ich zum wiederholten Male im AFS-Büro gewesen war. Der Projektwechsel schien anscheinend voran getrieben worden, in spätestens einer Woche sollte ich wechseln können. Aber das war mir schon vor 4 Wochen mitgeteilt worden. 

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